Das Haus Rudin entstand 1997 für einen privaten Bauherren im elsässischen Dorf Leymen nach einem Entwurf des Architekturbüros Herzog & de Meuron mit Sitz in Basel. Das außen monolithisch und innen wie ein moderner Museumsraum gestaltete Wohngebäude erscheint als Archetyp eines Giebelhauses, dessen Minimalismus an eine Kinderzeichnung erinnert. Auch hinsichtlich der Materialität zeigten sich Herzog & de Meuron kompromisslos: Der Bau ist vom Sockel bis zum First aus Beton gegossen.
Zugunsten der puren Form des Hauses wurde das Dach ohne Überhang ausgeführt, bietet so allerdings keinerlei Witterungsschutz für die Außenwände. Da Regenwasser zudem nicht wie gewöhnlich über eine Dachrinne abgeführt wird, sondern einfach an der Fassade hinabläuft, hat Nässe das Gebäude im Laufe der Zeit regelrecht zerfressen. An allen vier Seiten hatten sich bis zu zehn Zentimeter tiefe Waschrillen gebildet, sodass die grobe Gesteinskörnung zutage trat.
Um diese Schäden zu beheben, wurden die ausgewaschenen Stellen durch unsere Sichtbetonexpert:innen mit Feinspachtelmasse angetragen und verschlossen. Dabei achteten wir besonders sorgfältig auf den Erhalt der verschiedenen Farbnuancen des Betons, bei dem vier Grundfarben von hell über mittelhell bis leicht grünlich in einer Art Schichtprinzip gegossen worden waren. Mithilfe einer partiellen Retusche stellten wir das originalgetreue Erscheinungsbild wieder her. Anschließend hydrophobierten wir das ganze Gebäude mit einer Imprägnierung der Marke Scheidel Fluorosil Premium, die die Sichtbetonoberfläche dauerhaft schützt. Vor Kurzem haben wir das Projekt noch einmal besucht und festgestellt, dass die Hydrophobierung vier Jahre nach Auftrag noch stets intakt ist und sich keine neuen Auswaschungen gebildet haben.